22.08.2012

Straßenfotografie

22.08.2012

Straßenfotografie

Sandy Huffaker Jr. gibt uns Tipps wie man wunderschöne Straßenaufnahmen machen kann.

 

Straßenfotografie ist ein visuelles Tagebuch einer Gemeinschaft, eines Events oder eines Platzes, welches wiederspiegelt wie wir die Welt sehen. Es ist extrem persönlich und wird immer unterschiedlich herauskommen als die Aufnahmen jemand anderes. Für mich war es ein wundervoller Weg, um die kleinen Momente in meiner eigenen Heimat und an anderen Orten festzuhalten. Wir sehen die Welt alle mit anderen Augen und es ist spannend diese Vision anhand von Fotografien auszudrücken.

Die Auswahl ist unbegrenzt, ob es unsere eigenen Familien, Freunde, ein Straßenmarkt, eine Sportveranstaltung, eine Reise in ein fremdes Land, oder einfach nur ein Spaziergang durch die Nachbarschaft ist. Das Ziel ist es, unsere eigene Sicht zu schärfen, dadurch dass wir Fotos davon schießen was uns anzieht. Ich kann Euch gar nicht sagen wie oft ich heimgefahren bin und jemanden auf einer Parkbank sitzen gesehen haben, eine wunderschöne Lichtspiegelung auf dem Gesicht, begleitet von einem wunderschönen Stadtbild im Hintergrund. Fangt damit an die Elemente, die Euer Gehirn schön findet auf die Kamera zu übertragen.

Was passiert wenn wir einen Person die wir nicht kennen sehen und ein Bild von ihr machen wollen? Ich finde es ist immer eine gute Idee wenn man sie irgendwie wissen lässt, dass man gerne ein Foto von ihr machen würde. Man kann einfach fragen oder man blickt ihr einfach in die Augen mit der Kamera in der Hand und einem kleinen fragenden Nicken. Meistens geben sie einem das Ok. Der andere Weg ist einfach aus der Hüfte zu schießen, oder wie ich es gerne nenne „Schüsse im Vorbeifahren“. Das bedeutet man fotografiert eine Szene ohne durch den Sucher zu schauen. Allerdings ist es ein etwas offenerer Weg ein Bild einzufangen und auch ein bisschen fordernder, da man die Bildkomposition nicht stellen kann – daher ist es etwas riskanter. Leute mögen es generell nicht wenn man ein Foto von ihnen macht ohne jegliche Form der Nachfrage. Wenn ihr das macht und euer Objekt euch sieht, solltet Ihr besser eine Erklärung bereit haben. Eine andere Fähigkeit, die Ihr versuchen könnt zu entwickeln, ist es Euch den Bildaufbau in Eurem Kopf bereits vorzustellen, bevor ihr die Kamera nehmt.  Häufig sehe ich die Aufnahme die ich machen möchte und ich arrangiere die Elemente mental in meinem Kopf bevor ich das Foto mache. So zieht Ihr nicht zu viel Aufmerksamkeit auf Euch. Seid Euch bewusst, dass das öffentliche Fotografieren von Leuten immer 90% Vorbereitung, und die Erlaubnis des Objekts ist, und nur 10%  das eigentliche Foto schießen. Die letzte und wichtigste Sache ist es Euch zu merken, immer eine Kamera dabei zu haben und viele Bilder zu machen. Irgendwann werdet Ihr einen Rhythmus finden der gut funktioniert und Ihr werdet merken was nicht so gut klappt. Es wird immer Leute geben, die aus irgendeinem Grund kein Foto von sich machen lassen wollen. In diesen Fällen, geht einfach weiter. Es gehört zum Spiel dazu. Denkt auch über die Elemente nach, die jeden Ort einzigartig machen. Die Architektur, die Art wie Leute sich anziehen, die lokalen Essensspezialitäten, was sie arbeiten und in ihrer Freizeit tun, etc. Im Grunde alles was einen Ort von allen anderen unterscheidet. Viel Spaß beim Fotografieren!

 

Sandy Huffaker ist ein freiberuflicher kommerzieller, redaktioneller und dokumentarischer Fotograf aus San Diego, Kalifornien. Er arbeitet regelmäßig für die New York Times, das Wall Street Journal, USA Today, Getty Images, The Associated Press und viele andere Zeitungen und Magazine rund um die Welt.

 

 

 

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