30.09.2012

London2London: Um die Welt

30.09.2012

London2London: Um die Welt

Die lokale Manfrotto Heldin Sarah Outen teilt ihre wundervollen Reiseerfahrungen mit uns

 

Ich liebe Reisen die von Menschenkraft getrieben sind

Es gibt viele Gründe warum ich Reisen liebe, die durch Menschenkraft vorangehen: Die Geschwindigkeit, die Perspektive, die Vertrautheit mit der Landschaft, die Begegnungen mit wilden Tieren und die Kontakte, die man mit anderen Menschen hat. 2011 startete ich meine „London2London: Um die Welt“ Expedition – ein Versuch eine Rundreise um den Planeten zu bewältigen allein durch Rudern, Radeln und Kayaken. Obwohl ich meistens allein war, wollte ich meinen Weg teilen, indem ich Kameras und Social Media nutzte.

 

Tower Bridge 2011

Ich begann meine Reise von der London Tower Bridge aus und fuhr mit dem Kayak die Thames hinunter und über den Kanal nach Frankreich. Hier begann ich eine über 11.000 Meilen lange Fahrradfahrt durch ganz Eurasien.

Das wahre Abenteuer begann in Kazakhstan, als ich das vertraute Europa hinter mir lies und durch die öde und staubige Steppe reiste, die das ganze Land durchzieht. Die Gastfreundschaft der Kazachen war wundervoll – ich verbrachte mindestens so viel Zeit damit, mit den Einheimischen Tee zu trinken, wie Rad zu fahren!

 

Seid wie Gao

Fahrräder sind bescheiden und universal. Sie sind ein nicht-einschüchternder Weg, um am Leben anderer Leute teilzuhaben, selbst wenn es nur für einen Moment ist. Mein Weg durch das Land war gepflastert mit zufälligen Begegnungen, die einem im Gedächtnis bleiben, wegen der Reaktion aufeinander.

Die bemerkenswerteste Begegnung hatte ich in China, wo ein junger Kerl namens Gao mich fragte ob er mit mir durch sein Land fahren dürfe. Nach ein wenig Überredung sagte ich ja, schrieb ihm eine Einkaufsliste (er besaß zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ein eigenes Fahrrad!), und wenige Tage später fuhren wir beide Richtung Osten. 35 Tage später erreichten wir Peking und er hatte sein Ziel geschafft. Seine Geschichte und Einstellung wird mich immer inspirieren. Sie ist ein großartiges Beispiel von Wille, positiver Einstellung und Humor, mit dem jedes Hinderniss überkommen werden kann.

 

Der Rand der Welt

Als ich die östliche Küste Russlands erreicht hatte, stieg ich zurück in mein Kayak Nelson, um über die Insel Sakhalin meine Überfahrt nach Japan zu machen. Es war ein wilder und rauher Ort. Sakhalins unberührte Schönheit trieb mich jedoch voran auf einem der schwierigsten Teile meiner Reise. Ich war physisch und emotional erschöpft.

Ich überwinterte in Japan, wo ich mich von der ersten Strecke meiner Reise erholte und mich für den zweiten Teil vorbereitete. Während dieser Zeit verbrachte ich eine Woche mit Freiwilligenarbeit in der Tsunami-beschädigten Gegend von Tohoku. Es war eine sehr berührende Zeit.

 

Pazifik Anlauf 1

Im Mai 2012 stieg ich in mein Ruderboot Gulliver und begann den härtesten Teil meiner bisherigen Reise: Allein über den gesamten Nordpazifischen Ozean zu rudern von Japan bis nach Kanada. Das Leben auf dem Ozean ist eine Mischung aus inspirierend, eintönig, überraschend und vor allen Dingen herausfordernd. Dennoch liebe ich es – vor allem wegen den Begegnungen mit Meereslebenwesen.

Unglücklicherweise verhielt sich der Ozean nicht so wie ich es gehofft hatte – ein gängiges Problem bei Abenteuern. Nach nur wenigen Wochen tobte der Tropensturm Mawar über das Meer und bescherte mir Winde von bis zu 65 Knoten und Wellen von bis zu 15 Metern Höhe. Ich lag rücklinks in meiner kleinen Kabine, machtlos etwas zu unternehmen außer zu warten und zu hoffen. Nach 36 Stunden war Gulliver so sehr beschädigt, dass ich Rettung rufen musste und mein Rudern abbrechen musste. Es dauerte weitere eineinhalb Tage bis ich von der japanischen Küstenwache geborgen werden konnte.

Ich bin derzeit wieder zu Hause in Großbritannien und nach ein paar Monaten Ruhe bin ich entschlossen den Nordpazifik noch einmal anzupacken und meine London2London Expedition 2013 fortzusetzen. Es dreht sich alles um die Reise und die Geschichten die ich erlebe, und wie ich damit andere inspirieren kann ihre Grenzen auszutesten, ihre Träume zu leben und so wie Gao zu sein.

http://www.sarahouten.com/

 

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