Genervt und unter Stress stürmen wir ins Café um die Ecke um unseren morgendlichen Drang nach frischem Kaffee zu befriedigen. „Einen Coffee to go“ rufen wir der Dame hinterm Tresen hastig zu und verlassen im Ideakfall nicht mal eine Minute später den Laden wieder mit dem ersehnten Heissgetränk in der Hand. Aber, ist das wirklich der Idealfall?
Sollten wir uns nicht eventuell ein bischen mehr mit dem Produkt auseinander setzen dass uns Tag für Tag begleitet?
Weltweit arbeiten etwa 25 Millionen Menschen im Anbau, der Verarbeitung und dem Vertrieb von Kaffee.
Das ist eine ganze Menge. Für einige Länder dieser Erde ist Kaffee sogar das einizige nenneswerte Exportgut. Und trotzdem leben viele der Kaffeebauern in den Drittweltländern in sehr schlechten Verhältnissen.
Beim weiteren recherchieren stoße ich auf eine unglaubliche Zahl: Die Rekordsumme der Kaffeeerlöse aus dem Jahr 1986…. 14 Mrd. amerikanische Dollar! Da kommen mir die knapp 3 Euro die ich für meinen Latte Macchiato hinblättern muss nun wirklich nicht mehr viel vor. Normalerweise rege ich mich oft über die hohen Preise auf, will wie die meißten Konsumenten nicht mehr als umbedingt nötig ausgeben. Aber macht es wirklich Sinn 50 Cent an einem Kaffee sparen zu wollen obwohl man sich gerade erst die neuesten Designertreter für Unsummen geleistet hat? Vielleicht würde es mir ja leichter fallen die Preise zu akzeptieren wenn ich das Gefühl hätte dabei etwas gutes, etwas sinnvolles zu tun…
Ich erinnere mich an die Aufschrift auf diversen Produkten im Supermarkt. Fairtrade. Kennt man, weiß man dass es ne gute Sache ist, aber mehr weiß man nicht wirklich darüber… Fairtrade soll die Gerechtigkeit im internationalen Handel erhöhen und die Handelsbedingungen verbessern, um so die Rechte benachteiligter und ausgebeuteter Produzenten und Arbeiter zu stärken. Wie der Name Fair Trade ja schon vermuten lässt geht es also darum dass ein fairer Preis gezahlt werden soll, der die Existenz der Produzenten sicher kann. Desweiteren sollen auch die Frauen, die in vielen Teilen der Welt ja leider noch immer mit Menschen zweiter Klasse behandelt werden, angemessen bezahlt werden.
Das klingt doch alles ganz gut, bringt einen irgendwie zum nachdenken. Ich gönne mir gerne was gutes, gebe Geld aus für die schönen Dinge des Lebens, fühlt sich gut an sich was zu leisten. Aber es fühlt sich sicher auch gut an benachteiligten Menschen etwas gutes zu tun, für ein paar Euros mehr, die ich eigenlich wirklich verschmerzten könnte…
Ich denke mein Blick wird das nächste mal im Supermarkt bestimmt nicht wieder so arglos an den Fairtrate Produkten vorbei- wandern die im Regal auf einen Käufer warten der sich mit ihnen erbarmt. Ein guter Kaffee, eine Stück Würfelzucker und eine Priese Nächstenliebe… Klingt nach einer interessanten Mischung!
Daisy Ricks
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