20.11.2013

Berlin’s Dead Places

20.11.2013

Berlin’s Dead Places

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Seit dem ich nun in Berlin lebe haben nicht nur die urbanen Wastelands mein Interesse erweckt, sondern auch verlassene Gebäude und Grundstücke. Berlin lädt dazu ein solche zu entdecken wie keine andere Stadt. Nicht nur aus dem Grund, dass es einige Schmuckstücke gibt, sondern auch deswegen, da die Veränderungen der Stadt, die Geschichte, die Trennung an solchen Orten noch extrem spürbar sind bzw ist. Zwei der bekanntesten Orte dieser Sorte sind die ehemalige Alliierten Abhörstation auf dem Teufelsberg und der verlassene Vergnügungspark im Plänterwald. Diese wurden aber bereits zum Teil zu Touristenattraktionen umfunktioniert und werdet ihr ohnehin schon kennen. Ich möchte euch 3 Highlights aus meiner Sammlung gerne zeigen.

Ehemalige Kaserne Krampnitz

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Entlang der Bundesstraße 2 Richtung Potsdam, gegenüber des Krampnitzsees verbirgt sich die verlassene Kaserne – völlig umwuchert und kaum erkennbar von außen betrachtet, lässt jedoch am Eingang eine Fassaden Grafik der russischen Armee etwas anmuten. Die darin verborgene Anlage wurde zwischen 1937 und 1939 von den Nazis errichtet, nach dem Krieg von den Sowjets übernommen und 1992 wieder verlassen.
 Ein riesiges, fast endlos erscheinendes Areal, labyrinthartig und verwunschen – konservierte Geschichte im Kampf mit der Natur. Quentin Tarantino hat das wohl auch gefallen und war dort mit den Inglourious Basterds unterwegs. Für einen derartigen Ausflug sollte man auf jeden Fall etwas Zeit einrechnen. Was ihr unbedingt benötigt, um bei wenig Licht, zum Beispiel in den Gebäuden, nichtverwackelte, scharfe Bilder zu knipsen:ein leichtes zur Kamera passendes Stativ.

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VEB Chemiewerk Coswig Betriebsteil Rüdersdorf – ehem. Futterphosphatwerk

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Seit dem Jahr 2000 ist die Fabrik geschlossen. Nach der Wende galt es als nicht mehr rentabel. Nun ganz der Natur überlassen.
völlig entkernt, es gibt keine Stellen, an denen ein Magnet haften würde.
Übrig blieb ein bedrohliches und mächtiges Industrieskelett, das an einschlägige Filmsets erinnert.
 Das frühere Werk liegt in Rüdersdorf, gleich an der Rüdersdorf, gleich an der Grenze zu Berlin.

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Irakische Botschaft in der DDR – Tschaikowskistraße 51

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Eine wahre Zeitreise kann man auch hier in Mitten des Berliner Bezirks Pankow erleben. 1991, nach dem Ende des zweiten Golfkriegs, wurde die Botschaft
verlassen – es scheint von einem Tag auf den anderen passiert zu sein.
Papiere und Akten liegen noch bunt verstreut herum,
zwischendurch hatte es einmal gebrannt, die eine oder andere Party
scheint auch mal hier gefeiert worden zu sein und natürlich auch hier nagt die Witterung
an der Bausubstanz.

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Diese Orte geben einem die Möglichkeit in die Vergangenheit zu reisen und uns Fotografen ,das was noch übrig geblieben ist, zu konservieren.
Wenn ihr analog auf Film knipst steckt euch auch lichtempfindliche Filme ein (ASA 800) damit ihr bei den oft schwierigen Lichtverhältnissen flexibler seid; apropo Licht: eine Taschenlampe darf auf solchen Expeditionen nicht fehlen!

Florian Reischauer

Florian Reischauer lebt und arbeitet als Fotograf seit 2007 in Berlin. Pieces of Berlin, ein Blog über den Berliner Alltag, ist eines seiner Hauptprojekte.
Portfolio: www.florianreischauer.com
Blog: www.piecesofberlin.com
Facebook: www.facebook.com/Pieces.of.Berlin
Twitter: @piecesofberlin

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